Heim­spiel statt Fern­stre­cke – zu­rück zur Pra­xis um die Ecke

Bernadett startete ihre ärztliche Laufbahn bei der Sanacare Praxis in Zürich Affoltern mit einem kurzen Arbeitsweg – zuerst 15 Minuten mit dem ÖV, später nur noch zwei Minuten zu Fuss. Doch das Leben bringt Veränderungen: Im Sommer 2023 zog Bernadett mit ihrer Familie in den Kanton Aargau – plötzlich lagen zwischen ihr und der Praxis täglich insgesamt drei Stunden Zugfahrt. Ihrem Team zuliebe blieb sie – vorerst. «Im Zug konnte ich oft lesen oder telefonieren», erzählt sie. Doch nach einem knappen Jahr merkte sie: Die Zeit für ihre Familie fehlte. Wie sie darauf reagierte – und ihrem Wunsch-Arbeitsplatz dennoch treu blieb – liest du hier.

Kein Neustart, sondern ein fliessender Übergang

Im Oktober 2024 wechselte Bernadett zur Sanacare Gruppenpraxis in Aarau. Ein Wechsel, der sich erstaunlich unkompliziert gestaltete – nicht zuletzt dank der Struktur der Sanacare Gruppenpraxen. «Da alle Standorte mit denselben Systemen arbeiten, war vieles für mich sofort vertraut. Wie bei jeder Umstellung gab es anfangs kleinere technische Hürden, welche jedoch zeitnah gelöst wurden. Einige Teammitglieder kannte ich bereits, und ich konnte mich vom ersten Tag an produktiv einbringen», erinnert sie sich.

Auch organisatorisch wurde sie tatkräftig unterstützt: Bei bürokratischen Themen wie der Berufsausübungsbewilligung oder Sprachprüfungen konnte sie auf die Hilfe der Personalabteilung und ihrer Kolleginnen und Kollegen zählen. «Es war kein klassischer Neustart – eher ein Standortwechsel mit vertrauten Rahmenbedingungen und bereits einigen bekannten Gesichtern.»

Der Abschied vom bisherigen Team fiel ihr dennoch nicht leicht. Doch auch hier zeigt sich die Verbindung innerhalb des Netzwerks: «Es war kein endgültiger Abschied – der Kontakt zum Team in Affoltern besteht weiter, und wir sehen uns nach wie vor regelmässig», berichtet sie. Ein Wechsel des Standorts bedeutete für sie nicht das Ende bestehender Beziehungen, sondern vielmehr die Erweiterung ihres beruflichen Netzwerks.

Gleiche Organisation, unterschiedliche Praxiswelten

Trotz vieler Gemeinsamkeiten zwischen den Standorten bemerkte Bernadett auch Unterschiede. In Affoltern lief vieles digital: «Dort wurden UVG-Berichte oder Verordnungen digital erfasst. In Aarau arbeite ich von Hand – das liegt mir, weil ich dabei bewusster vorgehen kann.» Auch der Tagesablauf hat sich verändert: Während sie in Affoltern zwei längere Mittagspausen für Sport nutzte und abends bis 18 Uhr in der Praxis blieb, endet ihre Sprechstunde in Aarau bereits um 17 Uhr, gefolgt von 30 Minuten Administrationszeit – ein Rhythmus, der ihrem neuen Alltag sehr entgegenkommt.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Medikamentenabgabe: «In Affoltern verwalteten wir eine praxisinterne Apotheke, was häufig Rückfragen zu nicht verfügbaren Medikamenten mit sich brachte. In Aarau stellen wir Rezepte aus, die die Patienten extern einlösen – so gibt es weniger Unterbrechungen während den Konsultationen.»

Auch die Teamdynamik sei unterschiedlich: «Affoltern wird von einem jungen, dynamischen Leitungsteam geführt, das sehr digitalaffin ist. Aarau bringt durch ein dienstälteres Team viel Ruhe und Gelassenheit mit – beides hat seinen Reiz»

Eine wertvolle Erfahrung – und ein gelungener Wechsel

«Jede Praxis hat ihren eigenen Charakter – besser oder schlechter gibt es da nicht», resümiert Bernadett. Sie blickt aber durchaus positiv auf den Standortwechsel zurück. Dank des kürzen Arbeitsweges profitiert sie von mehr Familien- und Freizeit. Die zentrale Lage der Aarauer Praxis erlaubt es ihr zudem, private Erledigungen oder eine kurze Pause im nahegelegenen Park mit dem Arbeitsalltag zu verbinden.

Für ihre zukünftige Tätigkeit wünscht sie sich weiterhin eine gute Zusammenarbeit im Team – unabhängig vom Standort.