Sa­nacare und Med­ga­te lan­cie­ren zu­kunfts­wei­sen­de stra­te­gi­sche Zu­sam­me­n­a­r­beit: Haus­a­rzt­me­di­zin und Te­le­me­di­zin op­ti­mal in­te­griert – zum Nut­zen der Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten

Um die knappen Fachressourcen in der Grundversorgung optimal einzusetzen, haben die Gruppenpraxenbetreiberin Sanacare und die Telemedizin-Betreiberin Medgate eine schweizweit neuartige Zusammenarbeit begonnen: Sanacare-MPAs triagieren in definierten Fällen Patientinnen und Patienten direkt zu den Ärztinnen und Ärzten von Medgate. Die ärztliche Telemedizin wird damit zum verlängerten Arm der Hausarztpraxis – und hilft mit, dass die Sanacare Patientinnen und Patienten auch bei personellen Engpässen medizinisch optimal und fallabschliessend versorgt werden können.

Sanacare ist eine der grössten Gruppenpraxenbetreiberinnen der Schweiz und hat in 13 Städten über 20 Gruppenpraxen. Anfang 2024 musste das Unternehmen einen ihrer drei Luzerner Standorte schliessen. Dr. med. Marc Jungi, Hausarzt und stellvertretender CEO von Sanacare, erinnert sich noch gut an die paradoxe Situation: «Obwohl wir in unseren Praxen in Luzern eine ungebremst hohe Nachfrage hatten, konnten wir eine der drei Praxen aufgrund des Fachkräftemangels nicht weiterführen.» Und auch in den verbleibenden Standorten war die Situation prekär. «Die Arbeitsbelastung war hoch und Personen ohne dringendes Anliegen mussten länger als üblich auf ihren Termin warten – eine frustrierende Situation für die Patientinnen und Patienten, aber auch für die Mitarbeitenden», sagt Marc Jungi.

Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist inzwischen nicht mehr bloss in ländlichen Gebieten ein Problem. Gemäss der aktuellsten FMH-Ärztestatistik herrscht besonders in der Grundversorgung Ärztemangel: Mit 0,8 Vollzeitäquivalenten (VZÄ) auf 1000 Einwohnerinnen und Einwohner ist die durchschnittliche Ärztedichte rund 0,2 VZÄ tiefer, als von der WHO empfohlen – und die Situation wird sich weiter verschärfen: Gemäss der Workforce-Studie 2025 muss bis 2030 fast ein Viertel der aktuell tätigen Hausärztinnen und -ärzte ersetzt werden, bis 2035 sogar 40 Prozent (Workforce-Studie 2025, erstellt vom Universitären Zentrum für Hausarztmedizin im Auftrag des Verbandes Haus- und Kinderärzte Schweiz mfe). 

Die Lö­sung: ein ab­so­lu­tes Novum

Während die Politik noch nach griffigen Massnahmen sucht, musste in Luzern rasch eine Lösung gefunden werden. Sanacare fand sie in der Zusammenarbeit mit Medgate. Die Telemedizin-Anbieterin beschäftigt rund 150 Ärztinnen und Ärzte. «Gemeinsam mit Medgate haben wir 2024 ein Pilotprojekt lanciert, bei dem wir nach einer Vortriage durch unsere medizinischen Praxisassistentinnen und -assistenten (MPA) all jene Personen an das Ärzteteam von Medgate weiterleiteten, deren Anliegen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit telemedizinisch fallabschliessend lösen liessen», sagt Marc Jungi von Sanacare.

Im Rahmen dieses interprofessionellen Behandlungspfades habe man gemeinsam Schulungen für MPAs entwickelt, in denen sie die Möglichkeiten und Limitationen der Telemedizin kennenlernten. Ebenso wurden Patientinnen und Patienten auf diesen neuen Weg der Zusammenarbeit entsprechend aufmerksam gemacht. Auf Vorbilder konnte man bei der Ausarbeitung damals nicht zurückgreifen, sagt Dr. Claudine Blaser, Managing Director bei Medgate Schweiz: «Diese komplementäre Zusammenarbeit zwischen Hausarztmedizin und ärztlicher Telemedizin ist in der integrierten Versorgungslandschaft der Schweiz ein Novum.»

Sa­nacare und Med­ga­te zie­hen po­si­ti­ves Fazit

Für Sanacare stellte sich die Kooperation als richtige Entscheidung heraus: «Wir konnten in den genannten Praxen die Patientenbetreuung stabilisieren und können unseren Patientinnen und Patienten wieder für sie zufriedenstellende Termine anbieten», sagt Marc Jungi. Die Rückmeldungen sowohl von den eigenen Mitarbeitenden als auch von den Patientinnen und Patienten seien durchwegs positiv.

Auch bei Medgate zieht man eine positive Bilanz. «Dank der engen Zusammenarbeit mit den qualifizierten Fachpersonen in den Sanacare-Praxen erreichen wir eine sehr hohe telemedizinische Abschlussrate, so dass die Patienten keine physische Praxis mehr aufsuchen müssen», sagt Claudine Blaser. «Die erfolgreiche Partnerschaft zeigt, dass die gezielte Kombination von Hausarztmedizin und ärztlicher Telemedizin nicht nur ein wirkungsvolles Mittel gegen den Fachkräftemangel in der Grundversorgung darstellt, sondern auch direkten Mehrwert für Patientinnen und Patienten bietet.»

Aus­bau der Zu­sam­me­n­a­r­beit

Die guten Erfahrungen aus dem Pilotprojekt haben die beiden Kooperationspartner nun dazu bewogen, ihre Zusammenarbeit weiter auszubauen. Waren ursprünglich neben den zwei Praxen in Luzern nur zwei weitere Teil des Pilotprojekts, werden ab Anfang 2026 nach und nach alle Sanacare-Praxen bei personellen Engpässen Patientinnen und Patienten an Medgate weiterleiten können. Aufgrund des äusserst erfolgreichen Piloten sind gemäss Claudine Blaser beide Partner daran, Möglichkeiten für einen weiteren Ausbau der Zusammenarbeit zu testen.

Me­di­en­kon­takt

Sanacare: Medienstelle, +41 52 264 04 12, medien@sanacare.ch

Medgate: Medienstelle, +41 61 377 88 70, media@medgate.ch

Über Sa­nacare

Sanacare betreibt über 20 Gruppenpraxen der Grundversorgung in 13 Schweizer Städten und ist zudem in den Bereichen Corporate Health und Ärztenetzwerke aktiv. Interprofessionelle Teams, moderne Arbeitsbedingungen und digitale Lösungen machen Sanacare zu einer attraktiven Arbeitgeberin und Partnerin.

Über Med­ga­te

Medgate bringt den Arzt und die Ärztin dank innovativer Digital-Health-Lösungen dahin, wo die Patientinnen und Patienten sie brauchen. Medgate wurde 1999 gegründet, betreibt seit 2000 das grösste telemedizinische Ärztezentrum Europas und verfügt dadurch über eine ausserordentliche Erfahrung und grosses Wissen in der Telemedizin. Bei Medgate Schweiz arbeiten rund 300 Mitarbeitende, davon 150 Ärztinnen und Ärzte.

Kopie von fachärzte
Medienmitteilung_Kooperation Sanacare Medgate_04.12.2025

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